Sonntag, 21. September 2014

Arrival

Fast so, als würde Deutschland sich nochmal von seiner trübesten Seite zeigen und uns geradezu wegjagen, diesen Eindruck macht es, als wir im Platzregen über den nassen Asphalt zu unserem wartenden Flugzeug rennen. Bei diesem unangenehmen Abschiedsgruß vom Himmel hier zuhause fällt der Abschied nicht gerade schwer - denn wenn wir ein paar tausend Kilometer weiter südlich landen werden, fällt der Empfang wahrscheinlich um einiges sonniger aus.


Knapp vier Stunden nachdem das Flugzeug gestartet ist, hat der Wolkenteppich unter uns die Sonne verschluckt. Beim Landeanflug taucht vor uns dann die Küste auf, im Dunkeln ist nur ein einziges Meer aus Lichtern zu sehen. Tel Aviv scheint sich bis zum Horizont zu erstrecken, die Ausmaße sind ein bisschen respekteinflößend.
Am Flughafen bekommen wir kurz eine Art Kulturschock - Im Vergleich zu Schönefeld ist das hier Luxus Pur. In der Mitte von einem Kreis aus Geschäften steht ein riesiger beleuchteter Springbrunnen, sogar von der Decke tropft Wasser. Auch sonst sieht die Wartehalle und die Fassade ziemlich hochwertig aus, viel Glas und helle Steinblöcke; draußen ein paar Grünflächen mit Palmen. Wesentlich angenehmer als in Deutschland ist die Lautstärke. Hier ist es viel ruhiger, eigentlich ungewöhnlich für Israelis.

Der Empfang bei unserer Gastfamilie (wir sind zu zweit bei einem Zwillingspärchen untergebracht) ist dann unglaublich herzlich. Ich bin ziemlich überrumpelt von der Gastfreundlichkeit. Wir werden quasi an den Tisch gezwungen, die Gastmutter hat ein Wahnsinns-Abendbrot vorbereitet - selbstgemachten Hummus, Falaffel, Blätterteigtaschen mit Kartoffelfüllung, Fladenbrot, Mango, Granatapfel, Palmfrüchte.... und sofort wird uns alles gezeigt,wenn wir etwas brauchen, dann einfach ein Wort sagen. Dann gehen wir noch einmal raus, unsere Israelis zeigen uns die Umgebung, die Schule, die Häuser und "Parks"
 Aber davon schreibe ich später mehr. Der Tag war am Ende doch ziemlich lang und jetzt macht sich das bemerkbar. Erstmal ein paar Stunden schlafen und diese ersten Eindrücke verarbeiten, die auf uns eingestürzt sind.

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