Mittwoch, 24. September 2014

Day 3/Part I - Zum Sonnenaufgang im Lake von Galilaea

Als der Wecker um zehn nach sechs klingelt, weiß ich ein paar Sekunden lang nicht, wo ich bin. Zu kurz war die letzte Nacht. Aber dann fällt es leichter als gedacht, sich ein Handtuch zu schnappen und barfuss aus dem Zimmer zu schleichen, hinunter zum See, zum Sonnenaufgang. Der Himmel ist etwas verschleiert und die Golan-Höhen auf der anderen Seite liegen halb in einem Dunstschleier verborgen. Hinter den Hängen wird der Horizont schon rot. Natürlich schiebt sich genau vor diese Stelle ein Wolkenfetzen, aber das Licht scheint trotzdem hindurch. Jetzt werden die Silouetten der Berge deutlicher, auf den Kuppen erkennt man verschwommen die Umrisse der jüdischen Dörfer.
Die Sonne klettert weiter hinauf und der erste Sonnenstrahl blinkt uns entgegen. Das Licht verändert sich im Minutentakt. Kurz sah es so aus, als wäre der orangefarbene Ball geteilt, da ein Wolkenfetzen genau davorhing, aber nun ist es schon so hell, dass man geblendet wird. Ich bin zwar absolut nicht gläubig, aber die Strahlen unterstreichen irgendwie die Stimmung von diesem heiligen Ort. Der Morgen wirkt fast andächtig.
In dem Moment gibt es kaum eine schönere Art aufzuwachen, als hier durch das warme Wasser zu schwimmen und die Ruhe zu genießen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen