Montag, 29. September 2014

Day 7/Part II - A last night

Heute ist unser letzter Abend in Israel. Also höchste Zeit, noch ein paar Sachen für zuhause zu besorgen. Vom Basar nehme ich Gewürze und schwarzen Tee mit, außerdem israelischen Wein und Halva, eine Süßspeise aus gemahlenem Sesam oder Grieß mit Honig und Nüssen darin. Die gibt es in großen Blöcken, die ein wenig an Käseräder erinnern und von denen man sich einfach ein Stück abschneidet. Halva ist eines der süßesten Dinge, die ich hier jemals gegessen habe, und das will bei all den getrockneten Datteln und dem Blätterteiggebäck schon etwas heißen.
In der Wohnung müssen wir schon einmal unsere Koffer packen, denn morgen früh wird dafür keine Zeit bleiben. Die schnellste Methode: alle Klamotten hineinwerfen und hoffen, dass die Gewichtsgrenze nicht überschritten wird. Aber wieso müssen wir überhaupt jetzt schon packen? Wo ist nur die Zeit geblieben?
Das fragen wir uns wahrscheinlich alle. Und deshalb wäre es am schönsten, den allerletzten Abend mit unserer ganzen Austauschgruppe zu verbringen. Das erweist sich aber als etwas schwierig - unsere Hosts haben versucht, etwas mit allen zu organisieren, nur gibt es ein paar Probleme bei der Absprache und einige Leute wollen unbedingt eigene Pläne machen.
So verbringen wir den Abend in getrennten Gruppen, was ziemlich schade ist. Gerade heute hätten wir uns lieber noch einmal mit allen zusammen getroffen, als Ausklang des Exchanges. Trotzdem werden es ein paar schöne Stunden - und wer kann schon als Sechzehnjähriger von sich sagen, in einer Billiardhalle in Tel Aviv das Spielen gelernt zu haben. (Oder besser gesagt: gelernt zu haben, wie man sich nicht vollkommen blamiert.)
Vor dem Einschlafen denke ich zurück: Vor einer Woche sind wir in Israel angekommen und jetzt fühlt es sich an, als wären wir schon Monate hier. Es waren soviele Eindrücke und soviele Orte, die wir gesehen haben, ganz zu schweigen vom Leben in den Gastfamilien. Durch diese Nähe sind wir mittendrin in der hebräischen Realität. Das ist sehr aufregend, und vor allem in vielen Dingen so anders als in Deutschland. Aber gerade deshalb ist es so wichtig, sich auch einmal von seiner eigenen, bekannten Kultur zu lösen und in andere Lebensweisen hineinzuschnuppern. Für viel mehr als dieses "Schnuppern" blieb leider kaum Zeit, denn morgen müssen wir uns wieder verabschieden...

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