Samstag, 27. September 2014

Day 7/Part I - Trip to Caesarea

Als ich aufwache, zeigt die Uhr halb elf. Wir wollten heute eigentlich zeitig aufstehen, um nach Ceasarea zu fahren, das etwas über eine Autostunde entfernt ist. Leider hat bis auf die Gastmutter die ganze Familie verschlafen und liegt noch in den Federn. Aber nach einem schnellen Frühstück entscheiden wir uns, trotz der Hitze und dem Verkehr loszufahren.
Im Auto merken wir dann einmal mehr, was hier überhaupt die ganze Zeit im Radio läuft: das reinste Retro-Gedudel. Es kommt schon einem kleinen Kulturschock gleich, mit Modern Talking im Hintergrund an den Gebäuden des israelischen Geheimdienstes vorbeizufahren. Auch "And when the rain begins to fall" hat hier eine gewisse Ironie - bei geschätzt zehn Regentagen pro Jahr.
Caesarea ist eine altes römisches Dorf, das damals von König Herodes gebaut wurde. Jetzt stehen davon nur noch die Ruinen. Es liegt direkt am Meer und zwischen den Resten von alten Bädern und Mosaiken brutzelt uns die Sonne. Das Amphitheater von damals wurde restauriert und jetzt noch gibt es hier Konzerte und Shows. An dem kleinen Sandstrand kühlen wir uns im Wasser ab, bevor es wieder zurück geht.



Wie befürchtet geraten wir mitten in die Rush-Hour. Auf der Autobahn ist es verdammt voll, aber so bleibt Zeit für einen langen Blick nach links, auf die palästinensischen Siedlungen. Die Straße verläuft unmittelbar neben der Mauer, die hier Israel begrenzt. Sechs Meter hoch und oben mit einem Elektrozaun dekoriert. Von palästinensischer Seite sieht man nur eine erdrückende Betonwand. Auf unserer, der israelischen Seite ist ein Erdwall davor aufgeschüttet, der mit Blumen und Sträuchern bepflanzt das mulmige Gefühl im Bauch ein wenig dämpft. Und das ist vermutlich auch so gewollt.

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