Freitag, 26. September 2014

Day 4/Part I - Jerusalem

Heute fahren wir direkt nach Jerusalem hinein (gestern war es nur ein kurzer Zwischenstopp).
Die Häuser bestehen hier aus dem typischen Kalkstein, dem "Marmor von Jerusalem". Er ist sehr hell, was die hohen Mauern nicht so beengend wirken lässt. Denn Mauern gibt es in der Altstadt überall. Nicht nur die Viertel der Palästinenser, der Juden und der Christen sind voneinander abgegrenzt. Auch innerhalb wurden früher viele Mauern gebaut, aus Angst vor den "Nachbarn".
Wir betreten das ursprüngliche Jerusalem durch Jaffa Gate, das Jaffa Tor. Im Vergleich zu der neuen Stadt ist das eine andere Welt.


 Verwinkelte Gassen, holpriges Pflaster und alle paar Meter ein geheiligter Ort. Hier sollen angeblich die Maria's und David's Gebeine liegen. Da setzt auf einmal ein alter Gläubiger zu seinem klagenden Gebetsgesang an. Durch das Kerzenlicht und die betenden Frauen, die in bunte Tücher gehüllt sind, fühle ich mich an ein Märchen aus 'Tausend und einer Nacht' erinnert.

Der Platz vor der Klagemauer ist kleiner als gedacht. Männer und Frauen sind durch einen Zaun voneinander getrennt; sie stehen betend vor der Mauer oder schreiben ihre Wünsche und Klagen auf einen Zettel, den sie dann in eine der wenigen noch freien Mauerritzen stecken. Nur die weißen Plastikstühle wirken fehl am Platz.



 Gleich bei der Mauer ist ein arabischer Basar, auf dem wir ein wenig allein herumlaufen dürfen. Der Plan, Mitbringsel für Zuhause zu kaufen, geht aber nicht ganz auf - zu dritt irren wir plötzlich auf der Suche nach dem Treffpunkt herum. Es ist zu verwinkelt.
Jeder Stand sieht gleich aus. Krampfhaft versuchen wir, uns irgendwie an den Weg zu erinnern und ich werde leicht panisch. Viele Ausgänge sind jetzt auch schon wegen dem Vorabend des Neujahrsfestes geschlossen und die Polizei lässt niemanden mehr durch. Aber nach einer knappen Stunde finden wir zum Glück doch den Rest der Gruppe wieder. Zeit und Muse zum Kleinigkeiten kaufen war so zwar nicht, aber ich bin ziemlich erleichtert, dass wir uns nicht vollkommen heillos verlaufen haben.

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